Der Stollen wurde 1746 angelegt und ist somit über 275 Jahre alt.
Ab wann wurde der Erbstollen wieder befahrbar gemacht?
Seit 2013 haben verschiedene Gruppen von Bergbauenthusiasten den Stollen wieder zugänglich gemacht. Zunächst wurde die Betonplombe am Stollenmundloch in Schwerstarbeit wieder aufgebrochen und bis 2017 vor dem Mundloch und 80 Meter bis zum ersten Verbruch alles wieder instandgesetzt. Ab 2017 ging es dann nach dem aufgelösten Verbruch weiter, sodass nun Besucher eine ordentliche Strecke befahren können.
Wie schnell hat man den Stollen aufgefahren?
In der Regel ca. 1-10 mm am Tag (mittels händischer Schlägelarbeit) oder mehrere Zentimeter (3-5), wenn gebohrt (händisch) und geschossen (Schwarzpulver) wurde.
Wie alt wurden Bergleute?
In der Zeit der Auffahrung unseres Stollens zwischen 25 und 45 Jahre.
Bergbau & Geschichte
Warum heißt das Fahren und nicht Gehen?
Die Bergleut fahren immer bei der Seilfahrt ein und aus. Jede Bewegung wird mit Fahren angegeben. Selbst eine Leiter ist eine Fahrte.
Das Wort Fahren stammt ab von mittelhochdeutschen „varn“ oder „varen“, althochdeutsch „faran“, gotisch „faran“ = wandern, germanisch „far“.
Was ist ein Gezähe?
Bergmännisches Werkzeug wird Gezähe genannt, dazu gehören nicht nur Schlägel und Eisen, sondern auch Krätzer, Pannschüppe (auch Weiberarsch genannt) und das Arschleder.
Was ist ein Arschleder?
Dieses Leder wurde zum Schutz des Gesäßes vor Kälte, Nässe und Abschürfungen getragen.
Ab welchem Alter wurde man Bergmann?
Die Ausbildungszeit war lang und hart, als es noch kein Kinderschutzgesetzes gab (in Preußen ab 1839) mussten schon die Jüngsten der Familie ab dem 6. Lebensjahr mithelfen. Erst ab 14 fuhr man dann das erste Mal ein.
Bergknecht war man erst mit 18-23. Zum Teil durfte man erst mit 27 Jahren als Hauer heiraten.
Was das Steigerlied?
Das Lied des Bergmannes wird fälschlicherweise auch Steigerlied genannt, dabei soll garnicht der Steiger glorifiziert werden, sondern die Bergleute, die ihre harte und gefährliche Schichten unter Tage verfahren mussten. Der Steiger war eine reine Aufsichtsperson, die sich dementsprechend auch oft negativ gegenüber seinen Untergebenen verhielt.
Gekreuzte Hämmer, Schlägel und Hammer oder wie?
Nein, die Bergleute sagen immer Schlägel und Eisen (Hammer und Meißel mit Holzstiel). Mit dem Schlägel wird auf das Eisen geschlagen und somit das Gestein gebrochen.
Wer war die heilige Barbara?
Die heilige Barbara von Nikomedien ist die Schutzheilige der Bergleute (und auch anderer Berufe).
Der Überlieferung zufolge war sie eine christliche Jungfrau, Märtyrerin des 3. Jahrhunderts. Sie wurde demnach von ihrem Vater Dioscuros enthauptet, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben.
Der Gedenktag ist der 4. Dezember. Am Barbaratag werden Kirsch- und andere Obstbaumzweige oder Birkenzweige abgeschnitten und Zuhause in die wame Stube gestellt. Diese Barbarazweige sollen bis zum Heiligen Abend blühen und somit Glück bringen.