Deutschlandweg

Auf geht's. Der Deutschlandweg führt übertägig entlang der ehemaligen Abbaufelder der Zeche Deutschland, die 1925 ihren Betrieb einstellte. Bei diesem Wanderweg stehen wir viele ältere Zeche und finden die Schächte, die über den Stock und Scherenberger Erbstollen ihre Grubenbaute entwässert haben.

1: Startpunkt

Los geht's. Wir starten unsere Bergbauwanderung Richtung süd-westen und folgen dem Verlauf des Flözes Geitling.

2: Schacht Bessere Aussicht

Die nächste Station auf dem Weg ist der Schacht Bessere Aussicht. Dieser Schacht der der Zeche Vereinigte Nachtigall und Neuglück wurde 1835 abgeteuft. Wie bei vielen anderen Schächten aus dieser Zeit ist von diesem Schacht nicht mehr viel zu erkennen.

3: Alter Steinbruch

4: Schacht Moritz

Zeche Nachtigall  1831 tonnlägig auf 74m im Flöz Hauptflöz. Schachtgebäude Pferdegöpel 

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5: Schacht Lina

Der Schacht Lina war ein tonnläiger Schacht der nach 60m die Stock und Scherenberger Erbstollensohle erreichte. Ab ca. 1850 wurde der Schacht weiter zur Dreckbäncker bzw. Schlebuscher Erbstollensohle abgeteuft. Danach wurden weitere 80m abgeteuft um auf die Tiefbausohle zu kommen. Abgebaut wurden die Kohlen aus dem Flöz Hauptflöz.

6: Alte Wegbefestigung

7: Bergwerk Regina

Der Schacht Regina war der einzige Ort in Sprockhövel an dem Spateisenstein gewonnen wurde. Der 19m lange tonnlägige Schacht wurde 1853 im Flöz Sarnsbank abgeteuft. Das Bergwerk war nur kurze Zeit in Betrieb, weil die ca. 50cm mächtige Spateisensteinbank mit etwa 43% Eisengehalt in ein unbauwürdiges Kohlenflöz überging. Die Spateisensteinvorräte waren im Sprockhöveler Raum schon länge bekannt, konnten aber erst durch neue Verfahren ab ca. 1850 genutzt werden.

8: Schacht Glücksanfang

Abgebaut wurden die Flöze Hauptflöz und Dreckbank. Zur Lösung des Grubenwassers wurde ein Stollen betrieben, der in den Kreftingerbach entwässerte. Später wurden die Grubenwässer durch den Stock und Scherenberger Erbstollen gelöst.

Mehr zur Zeche Neuglück   

9: Akeldruft

Eine Akeldruft ist ein Entwässerungsgraben für einen Tagesnahen Abbau. Dadurch ist eine Akeldruft der Vorläufer eines Entwässerungs- bzw. Erbstollens. Die Akeldruft auf rechten Seites des Wanderwegs dürfte aus dem 16. Jahrhundert stammen und somit eins der ältesten noch erkennbaren überbeibsel des Ruhrbergbaus sein. Sie stammt aus einer Zeit in der Begriff wie Stollen oder Flöz im Ruhrgebiet auch noch nicht verwendet wurden. Steinkohlenflöze nannte man zu dieser Zeit Kohlenbänke (bzw. Kohlenbäncke). 

 

10: Lochstein

Lochstein markieren die Eigentumsgrenzen eines Bergwerks. Sie dienen als oberirdische markscheiderische Vermessung der unterirdischen Abbauten. Der hier zu sehende Lochstein von Stock und Scherenberg ist leider nur eine Nachbildung des orginals.

 

11: Schacht Beust

12: Haus von Kuxen-Wilm

 

13: Bergmannskotten Pöting

 

14: Bergmannskotten Bosselmann

 

15: Schacht Max

Der tonnlägige Schacht Max stand im Flöz Mausegatt und war 111m lang. Die Kohle wurde mit einem Pferdegöpel gehoben. Der Göpelbetrieb wurde öffentlich ausgeschrieben.

 

16: Karrenspuren

17: Schacht Agnes

18: Zechenstraße

19: Pferdebahn

20: Schacht Sack

Der tonnlägige Schacht gehörte zur Eisensteinzeche Neu Haßlinghausen. Er wurde 120m lang mit 8m Breite abgeteuft. Das Flöz bestand aus etwa 10cm Kohle und 48cm Kohleneisenstein. Die Eisensteinzeche war nur von 1855-1867 in Betrieb, weil der Kohleneisenstein immer dünner wurde. Übertage wurde das Erz mit seinsem Kohleninhalt angezündet, wodurch sich sein Eisengehalt von 30% auf ca. 50% erhöhte. Das so geröstete Erz wurde - wie die Kohlen des Schachtes Beust - zur Haßlinghauser Hütte transportiert. Nach der Stilllegung lieferte der Schacht Sack mit zwei Pumpen noch Betriebswasser für die Hütte.

Das umgebaute Schachtgebäude ist heute ein Wohnhaus. Frühere Rundbogenfenster und der große Eingang sind noch als Gewölbe im Mauerwerk erkennbar. Durch den Umbau hat das Gebäude seinen Charakter als typisches Industriegebäude des 19. Jahrhunderts verloren.

21: Hasslinghauser Hütte

Am 17. Juli 1855 wurde die staatliche Konzession für die Hochofenanlage gewährt. Inhaber der Hasslinghauser Hütte waren Gustav Lehrkind und Genossen. Sie firmierte als „Gewerkschaft v. Born, Lehrkind & Co“. Für den Bau des Ofens waren Hermann Stahlschmidt (1823–1865) und Fritz Wilhelm Lürmann (1834–1919) verantwortlich, technischer Leiter wurde Gustav Hilgenstock (1844–1913). Eisenstein (Blackband), Steinkohle, Kalk und Wasser stammten aus der Umgebung. Die Hütte war 19 Jahre lang in Betrieb. Das Hüttenwerk gehörte bald zum von den Eigentümern gegründeten Bergwerks- und Hütten-Aktienverein Neuschottland mit Sitz in Dortmund und ab 1872 zur Dortmunder Union.
 
Der Hochofen wurde 1875 geschlossen; 180 Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Brunnenhaus, Kesselhaus und das Haus für die Kettenaufzugsmaschine sind noch erhalten. Auf einem Teil des Geländes siedelten sich ab 1892 eine Glashütte, die Zeche Deutschland mit einer Brikettfabrik und später die Firma Isola an, die aus der Hochofenschlacke Mineralwolle herstellte. Die Örtlichkeiten werden durch den Deutschland-Bergbauwanderweg erschlossen.
 
Zwischen 1850 und 1875 trug die Verarbeitung von lokalen Vorkommen von Kohleneisenstein und Spateisenstein zur Industrialisierung des Ruhrgebiets maßgeblich bei. In Haßlinghausen befand sich die Eisensteinzeche Neu-Haßlinghausen.(aus Wikipedia)

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22: Eisenbahn nach Silschede

Die Strecke wurde zwischen 1887 und 1889 gebaut und diente hauptsächlich dem Kohletransport für die anliegenden Bergwerke Zeche Deutschland und Zeche Stock & Scherenberg in Haßlinghausen und die Zeche Vereinigte Trappe bei Silschede. Gefordert wurde der Bau seit 1874 durch die Gemeindevertreter des Amts Haßlinghausen unter ihrem Vorsteher August Göbelsmann und dem Amtmann Wilhelm Becker. Durch die Schließung der Haßlinghauser Hütte und den daraufhin folgenden Absatzschwierigkeiten der lokalen Zulieferer, zu denen auch die Zeche Deutschland und mehrere Eisenerzminen gehörte, befand sich der Ort in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, die zur Abwanderung eines Fünftels der Bevölkerung führte.

23: Schacht Rudolf

Am 14.07.1670 wurde das Längenfeld verliehen, 1737 war die Zeche Gabe Gottes die größte im Märkischen. Der Schacht Rudolf ging 1754 im Förderung, er ist ein "gebrochener" Schacht. Das heißt der Schacht ist oben 26m seiger und dann 27m tonnlägig im Flöz Hauptflöz. Man umging dadurch die verbrochenen Grubenbaue des früheren Abbaus im Flöz. Ca. 40m östlich des Schachtes liegt das Lichtloch 22 des Stock & Scherenberger Erbstollens der am Schacht Rudolf endet. Die anfallenden Grubenwässer werden in diesen Stollen geleitet.

24: Schacht Caroline

25: Kohlentreiberweg

26: Konglomerat

27: Susewind und Bessere Dich

28: Gasthof Hiby

29: Schächte Harkort und Ulenberg

30: Rennebaum

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